VON CLUBHOUSE ÜBER ABM-STRATEGIE BIS ZU ADDRESSABLE TV
Startups, neue Technologien und Strategien, Werteneuorientierung und eine wachsende Anzahl an neuen digitalen Plattformen treiben einen stetigen Wandel im digitalen Marketing voran. Welche Plattformen werden trenden? Gibt es neue, erprobte Strategien? Können Sales und Marketing besser zusammenarbeiten? Welche Inhalte gehen viral und welche Entwicklungen gibt es in der TV-Werbung? 6 Digital Marketing-Trends im Jahr 2021 von ZWEI FREUNDE.
Clubhouse löst den Hype des Jahres aus. Schon im April 2020 wurde die audiobasierte Social-Media-App in den USA gelauncht. Als sie nur 1500 Nutzer hatte, bekam sie schon ein Investment in Höhe von 12 Millionen US-Dollar. Der Wert des Unternehmens wird seither auf 100 Millionen Dollar geschätzt. Im Januar 2021 startet die App nun auch in Deutschland. Bereits nach wenigen Tagen verdrängt sie sogar Telegram von Platz zwei der am häufigsten heruntergeladenen Anwendungen im App-Store. Auch, wenn Clubhouse bisher nur von iOS-Nutzer und nur mit Einladung zugänglich ist, so steigt die Anzahl der User exponentiell.
Unter Kritik gerät die App aufgrund von defizitären Datenschutzbestimmungen. Außerdem biete sie auch eine Bühne für Verschwörungstheoretiker und Rechtsextreme. Doch die Mehrheit der Plattform besteht bisher aus Influencern, Marketern, Politiker und Unternehmer. Die eröffnen Rooms, unterhalten sich über aktuelle Themen und man kann Fachexperten und Promis direkt seine Fragen stellen.
Social-Media-Marketing, Content-Marketing, Omni-Channel-Marketing, SEO, SEA, Ads – mit der Digitalisierung gibt es immer mehr Möglichkeiten, die eigenen Produkte und Dienstleistungen zu vermarkten. Der Erfolg solcher Maßnahmen lässt sich in Leads und letztendlich neu gewonnen Kunden messen. Dabei stecken viele Marketer ihr Budget, ihre Zeit und Energie in Leads mit einem geringen Umsatzpotenzial. Das löst nicht selten eine Unzufriedenheit bei Marketern und dem Vertrieb aus. Die Account-based-Marketing-Strategie (ABM-Strategie) soll dem entgegenwirken.
Anders als im Inbound-Marketing, wo eben mit hochwertigem Content- und Social-Media-Marketing sowie SEO potenzielle Kunden angezogen werden, setzt die ABM-Strategie auf die Zusammenarbeit von Marketing und Vertrieb, um das Wachstum zielgerichteter zu steigern. Wie funktioniert die ABM-Strategie nun genau? Ein Vertriebler sucht bis zu 10 hochqualifizierte, potenzielle Kunden aus und ein Marketer erstellt genau für diese Kunden relevanten Content zusammen.
Denkbar ist beispielsweise eine eigene Podcast- und Event-Reihe oder ein Webinar, in der potenzielle Neukunden – auch stellvertretend für eine Branche – eingeladen werden. Weiterhin sollten die Landingpages gezielt auf die Wünsche und Bedürfnisse der potenziellen Kunden oder Wunschkunden-Branchen individuell ausgerichtet sein. Auch der persönliche Kontakt bei anderen Netzwerkveranstaltungen und Empfehlungen aus dem eigenen Netzwerk oder Social-Media-Ads mit einem effizienten Targeting gehören zur ABM-Strategie.
Wichtig dabei ist es immer den Kostenpunkt im Auge zu behalten. Die ABM-Strategie lohnt sich erst bei Kunden, die Produkte und Dienstleistungen die hohe Umsätze erwirtschaften
81,7 Prozent der Deutschen nutzten 2019 ein Smartphone, wobei 14- bis 49-jähre sogar über 90 Prozent bei der Smartphone-Nutzung liegen. Google ist mit 90 Prozent Marktanteil die größte Suchmaschine weltweit und reagiert auf diese Entwicklung. Früher hat der Google-Bot die Desktop-Versionen einer Website gecrawlt und die Qualität, Performance und Relevanz für das Google-Ranking genutzt. Ab März 2021 stellt Google auf den „Mobile first index“ beziehungsweise „Mobile Index“ um.
2021 wird Omni-Channel-Marketing nicht mehr wegzudenken sein. Denn die Customer Journey und Prozesse zur Kaufentscheidung werden immer komplexer. Wer nur Facebook oder Instagram nutzt, könnte Nutzer, die nur auf LinkedIn angemeldet sind, verpassen. Wer nur Social Media nutzt, verpasst möglicherweise direkte Kontakte über Event-Marketing.
Diversity, Nachhaltigkeit, Gleichberechtigung – das Kaufverhalten der Konsumenten hat sich gewandelt. Rund 41 Prozent kaufen, laut Accenture, nicht mehr bei Händler und Filialist ein, die nicht zeigen, wie wichtig ihnen Diversität ist. Laut Nielsen beeinflusst auch die Nachhaltigkeit eines Unternehmens die Kaufentscheidung. Dort ist zu lesen, dass rund 81 Prozent der Konsumenten es äußerst wichtig ist, dass Unternehmen sich aktiv für die Umwelt einbringen. Zusammengefasst wird das werteorientiere Marketing im Jugendwort „woke“ oder „Wokeness“.
Viele Konzerne wie Amazon, Zalando, McDonalds, BMW und Co. setzen schon seit Jahren auf TV-Werbung. Aufgrund der hohen Kosten, oft im sechsstelligen Bereich und der überregionalen Reichweite lohnte es sich bisher für lokale Unternehmen wie Bäckereien, Einkaufszentren, Sportgeschäfte, Stadtwerke etc. kaum, in TV-Werbung zu investieren. Mit neuen Technologien wie Addressable TV und Connected TV können die Endgeräte bis auf die letzte Postleitzahlstelle genau eingegrenzt werden. Damit sinken die Preise. Eine komplette Kampagne gibt es ab 2.000 Euro und bei über 20 Sendern.
o Charakteristika wie Alter oder Geschlecht
o Interessen wie Beauty, Mobilität, Technik, Unterhaltung, Gesundheit, Spiele, Mode, Möbel, Fußball, Kunst und Kultur, Fast Food, Sport, Luxus, Autos, Reisen etc.
o IP-basiert nach genauem Ort, z.B. München, Augsburg und Nürnberg
o IP-basiert nach dem Wetter
o Cookie-basiert nach Single, Familie, Haushalten mit einem Kind, Senioren, Outlet-Käufer, Gartenbesitzer, Entscheider etc.
o Uhrzeit
o Retargeting nach gesammelten Daten
o Technische Merkmale wie Geräte-Modell
Quellen:
https://www.nielsen.com/us/en/insights/report/2018/the-education-of-the-sustainable-mindset/
https://www.accenture.com/us-en/insights/retail/inclusion-diversity-retail
https://www.youtube.com/watch?v=-_5VhofhK_I&feature=emb_title