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Was ist ein Drehplan?

Der Drehplan ist ein detailliertes Dokument, das alle wichtigen Informationen für die Produktion eines Films zusammenfasst. Es listet die Szenen, die zu drehen sind, die beteiligten Schauspieler:innen, Locations, Crew-Mitglieder und benötigten Ressourcen wie Requisiten und Kostüme auf. Der Hauptzweck eines Drehplans ist die effiziente Koordination und Planung aller Aufgaben und Ressourcen, um den reibungslosen Ablauf der Filmproduktion zu gewährleisten.

Bestandteile eines Drehplans

Ein gut strukturierter Drehplan ist ein komplexes Dokument, das zahlreiche Aspekte der Filmproduktion berücksichtigt. Dazu gehören die folgenden Bestandteile:

  • Szenennummer: Die Szenennummer dient der klaren Identifikation jeder Szene und ist ein wichtiges Hilfsmittel für die Planung und Organisation. Sie wird üblicherweise fortlaufend nummeriert und oft mit einer zusätzlichen Bezeichnung für den Drehtag oder die Drehsequenz versehen.
  • Locations: Dieser Abschnitt listet alle Orte auf, an denen gedreht werden soll. Hierbei wird nicht nur der Name des Ortes vermerkt, sondern oft auch spezifische Informationen wie Zugänglichkeit, benötigte Genehmigungen und etwaige Beschränkungen.
  • Beteiligte Schauspieler:innen: Alle Schauspieler:innen, die in einer bestimmten Szene auftreten, werden hier aufgeführt. In einigen Fällen werden auch die Rollenbezeichnungen und der zeitliche Umfang ihres Einsatzes angegeben.
  • Crew-Mitglieder: Der Drehplan benennt alle Crew-Mitglieder, die für die jeweilige Szene erforderlich sind. Dazu gehören neben Regisseur:in und DoP auch weniger offensichtliche, aber genauso wichtige Positionen wie Beleuchter:in, Tonmeister:in und Make-up-Artist:innen.
  • Spezielle Anforderungen: Dieser Punkt umfasst alle zusätzlichen Ressourcen und Vorbereitungen, die für die Szene notwendig sind. Das kann von besonderen Requisiten über Make-up-Effekte bis hin zu Kostümen reichen. Diese Informationen sind essentiell, um Verzögerungen zu vermeiden.
  • Zeitplan: Der Zeitplan ist oft minutiös durchgeplant und gibt an, wann und in welcher Reihenfolge die Szenen gedreht werden. Hierbei werden vom Verantwortlichen auch Pausen und eventuelle Verschiebungen eingeplant, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

Chronologischer vs. Nicht-Chronologischer Drehplan

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass der Drehplan chronologisch nach der Handlung des Films aufgebaut sein muss. Tatsächlich werden Szenen oft nach logistischen Gesichtspunkten geordnet. Das kann bedeuten, dass alle Szenen, die in einer bestimmten Location stattfinden, gebündelt werden, um Zeit und Ressourcen zu sparen.

Arten von Drehplänen

Die verschiedenen Typen von Drehplänen tragen jeweils spezifischen Bedürfnissen der Filmproduktion Rechnung. Nachfolgend finden Sie eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Arten:

Tagesdrehplan

  • Zeitspanne: Fokussiert sich ausschließlich auf einen Drehtag.
  • Detailgrad: Sehr hoch, oft minutiös geplant.
  • Inhalt: Auflistung der Szenen, die an diesem Tag gedreht werden, inklusive der beteiligten Schauspieler:innen, Crew-Mitglieder und benötigten Ressourcen.
  • Nutzung: Dieser Plan wird normalerweise am Vorabend oder Morgen des Drehtags an alle Beteiligten verteilt.
  • Zusätzliche Informationen: Beinhaltet oft auch Angaben zu Catering, Pausen und den geplanten An- und Abfahrtszeiten.

Wochenplan

  • Zeitspanne: Umfasst die Aktivitäten für eine gesamte Arbeitswoche.
  • Detailgrad: Mittelhoch, mit weniger Details als im Tagesdrehplan, aber mehr als im Master-Drehplan.
  • Inhalt: Übersicht über die Szenen, die in der Woche gedreht werden sollen, sowie über die beteiligten Locations und Hauptdarsteller:innen.
  • Nutzung: Dient der mittelfristigen Planung und Koordination, wird meistens am Anfang der Woche verteilt.
  • Zusätzliche Informationen: Kann auch grobe Zeitangaben und alternative Pläne für wetterabhängige Szenen enthalten.

Master-Drehplan

  • Zeitspanne: Deckt die gesamte Dauer der Filmproduktion ab.
  • Detailgrad: Relativ gering im Vergleich zu den anderen Typen, da er eine vogelperspektivische Ansicht bietet.
  • Inhalt: Übersicht über alle Szenen, ihre Reihenfolge, Locations und beteiligte Schlüsselpersonen.
  • Nutzung: Wird hauptsächlich für die langfristige Planung und Ressourcenallokation verwendet.
  • Zusätzliche Informationen: Enthält oft einen Abschnitt für Notizen und Änderungen, die während der Produktion auftreten können.

Software für Drehpläne

In der modernen Filmproduktion werden oft spezielle Softwarelösungen wie Final Draft, Celtx oder Movie Magic Scheduling verwendet. Diese Programme ermöglichen eine effiziente Erstellung und Anpassung des Drehplans und bieten oft auch Funktionen zur Ressourcenverwaltung und zur Kommunikation zwischen den beteiligten Teams

Koordination mit anderen Abteilungen

Ein Drehplan wird nie isoliert erstellt. Er bedarf der ständigen Abstimmung mit anderen Abteilungen wie Kamera, Licht, Ton und Postproduktion. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Anforderungen und Besonderheiten berücksichtigt sind.

Flexibilität und Anpassungen

Ein Drehplan ist ein lebendiges Dokument. Ob es nun um plötzliche Wetteränderungen oder technische Herausforderungen geht, Flexibilität ist entscheidend. Daher werden Drehpläne oft auch kurzfristig angepasst.

Verantwortlichkeiten bei der Erstellung

Die Erstellung und Pflege des Drehplans ist oft in den Händen von Regieassistent:innen oder Produktionsplaner:innen. Sie arbeiten eng mit der Regisseur:in und der Produzent:in zusammen, um sicherzustellen, dass der Drehplan den kreativen und praktischen Anforderungen des Projekts gerecht wird.

Relevanz für verschiedene Produktionsgrößen

Egal, ob es sich um eine Independent-Produktion oder eine großangelegte Hollywood-Produktion handelt, ein gut organisierter Drehplan ist immer essenziell. Allerdings variieren der Detailgrad und die Anforderungen je nach Größe und Budget des Projekts.

Bedeutung einer akribischen Planung und Koordination kann daher nicht genug betont werden.