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Was ist Editing im Film?

Film Editing bezeichnet den Prozess der Auswahl, Anordnung und Bearbeitung von Video- und Audiomaterial, um eine kohärente und ansprechende Erzählung oder Präsentation zu schaffen. Im Kontext der Filmproduktion ist das Editing nicht nur ein entscheidender Abschnitt der Postproduktion, sondern auch ein kreatives Unterfangen, das die endgültige Struktur, das Timing und den Rhythmus des Films bestimmt. Das Editing wird oft als "unsichtbare Kunst" bezeichnet, weil es, wenn es gut gemacht ist, den Zuschauer:innen gar nicht auffällt und ihn nahtlos in die Geschichte eintauchen lässt.

Bedeutung von Editing

Das Editing in der Filmproduktion ist nicht zu unterschätzen. Es hat die Kraft, die gesamte Dynamik und die Wahrnehmung eines Films zu verändern. Ein gut geschnittener Film kann sogar mittelmäßiges Material in ein Meisterwerk verwandeln. Das Editing hat daher die Aufgabe, eine Brücke zwischen dem kreativen Prozess und dem Endprodukt zu schlagen, indem es die einzelnen Elemente eines Films so anordnet, dass sie eine fesselnde und logische Erzählung ergeben.

Arten von Editing

Historisch gesehen gibt es zwei Hauptarten des Editings: das lineare und das nicht-lineare Editing. Während lineares Editing eine der älteren Techniken ist und den physischen Schnitt von Filmstreifen erfordert, bietet nicht-lineares Editing die Flexibilität der digitalen Bearbeitung. In der modernen Filmproduktion wird nahezu ausschließlich nicht-lineares Editing verwendet.

Schritt-für-Schritt Anleitung: Phasen des Editings

1. Sichten/Klammern/Rohschnitt

  • Ziel: Auswahl der besten Takes, sinnvolle Benennung der Takes in den jeweiligen Ordnern und ihre grobe Anordnung auf der Timeline.
  • Erklärung: Hierzu werden die gefilmten Szenen und Sequenzen gesichtet, um die besten Aufnahmen für den Film zu wählen. Diese ausgewählten Clips werden in einer vorläufigen Reihenfolge angeordnet. Dies kann in Form von sogenannten “Klammersequenzen” thematisch sortiert und in Form einer einzelnen Sequenz als Rohschnitt geschehen

2. Feinschnitt

  • Ziel: Verfeinerung des Rohschnitts und Hinzufügung von Effekten, Übergängen und anderen kreativen Elementen.
  • Erklärung: Nach dem Rohschnitt folgt der Feinschnitt, in dem die grundlegende Struktur des Films weiter verfeinert wird. Dies umfasst auch das Hinzufügen von Übergängen, Spezialeffekten und anderen kreativen Elementen, um die Erzählung zu unterstützen.

3. Tonmischung

  • Ziel: Anpassung und Mischung aller Audioelemente wie Dialog, Soundeffekte und Musik.
  • Erklärung: In dieser Phase werden alle Audiospuren des Films bearbeitet. Dies schließt die Lautstärkeregelung, die Klangqualität und die Platzierung von Soundeffekten und Musik ein.

4. Farbkorrektur und Color Grading

  • Ziel: Optimierung der visuellen Elemente für ein ansprechendes und einheitliches Erscheinungsbild.
  • Erklärung:
    • Color Correction: Der erste Schritt in dieser Phase ist die Farbkorrektur. Hier werden die Grundlagen wie Weißabgleich, Kontrast und Belichtung korrigiert, um ein möglichst natürliches und ausgewogenes Bild zu erzeugen.
    • Color Grading: Nach der Korrektur folgt das Color Grading, bei dem kreative Farbentscheidungen getroffen werden. Dies kann die Stimmung, Atmosphäre und Ästhetik des Films maßgeblich beeinflussen. Hierbei werden Filter und Farblooks angewendet, um die visuelle Erzählung zu unterstützen.

Rollen im Editing-Prozess

In einem professionellen Setting gibt es spezialisierte Rollen im Editing-Prozess. Cutter oder Editor:innen sind für die Auswahl und Anordnung der Clips verantwortlich, während Tonmeister:innen die Audioelemente steuert. Colorist:innen sind auf die Farbkorrektur und -gradierung spezialisiert. Diese Rollen können je nach Projekt und Budget variieren, sind jedoch entscheidend für die Qualität des Endprodukts.