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Was ist die Frame Rate?

Die Frame Rate, auch als Bilder pro Sekunde oder frames per second (fps) bezeichnet, gibt an, wie viele Einzelbilder innerhalb einer Sekunde in einem Video oder Film dargestellt werden. Sie bestimmt nicht nur, wie flüssig eine Bewegung erscheint, sondern beeinflusst auch die allgemeine visuelle Qualität und das Zuschauer:innenerlebnis maßgeblich.

Geschmeidigkeit von Bewegungen und Reaktionszeit

Die Frame Rate ist essenziell, um zu verstehen, wie Bewegungen in Videos oder Filmen wahrgenommen werden. Um eine Abfolge von Bildern als eine flüssige Bewegung wahrzunehmen, benötigt das menschliche Gehirn mindestens 15 Bilder in einer Sekunde. 

Eine höhere Bildfrequenz ermöglicht allerdings eine viel flüssigere und realistischere Darstellung von Bewegungen als eine niedrigere Rate. Dies ist besonders in interaktiven Medien, wie Videospielen, von Bedeutung. Dort kann eine höhere Frame Rate zu einer besseren Reaktionszeit und einem insgesamt verbesserten Spielerlebnis beitragen.

Häufig verwendete Frame Rates

“Je mehr, desto besser” trifft bei der Wahl der Frame Rate nicht zwingend zu. Je nach Anwendung gibt es verschiedene gängige Frame Rates:

24 fps (Bilder pro Sekunde):

  • Anwendung: Traditionelle Kinofilme.
  • Charakteristika: Diese Bildrate ist bekannt für den "Film-Look". Der bei 24 fps auftretende Bewegungsunschärfe-Effekt sorgt dafür, dass Bewegungen flüssig und cinematografisch wirken. Die Unschärfe trägt zur ästhetischen Wahrnehmung des Films bei und ist ein wesentlicher Grund, warum dieser "filmische" Look so geschätzt wird.

25 fps (PAL/Europa):

  • Anwendung: TV / Europa, Afrika, Asien, Australien
  • Charakteristika: 25fps sind abgeleitet von einer Übertragung in 50 Halbbildern pro Sekunde, die heute noch in der Übertragung in Full-HD (1080i) genutzt wird. Diese Bildrate ist in Regionen mit einer Netzfrequenz von 50Hz Wechselstrom im Stromnetz verbreitet. Aus elektrotechnischen Gründen war es einfacher die Bildwiederholfrequenz an die Netzfrequenz anzupassen.

30 fps (29,97fps):

  • Anwendung: Mobilgeräte / TV in Amerika, Asien, Pazifik
  • Charakteristika: 30fps sind abgeleitet von einer Übertragung in 60 Halbbildern pro Sekunde. Diese Bildrate hat sich auf Mobilgeräten durchgesetzt und ist im TV nach wie vor in Regionen mit einer Netzfrequenz von 60Hz Wechselstrom im Stromnetz verbreitet. Aus elektrotechnischen Gründen war es einfacher die Bildwiederholfrequenz an die Netzfrequenz anzupassen. Im NTSC Format liegt die Wiederholrate bei 29,97fps, aus Gründen, die so kompliziert sind, dass hierfür ein eigener Artikel notwendig wäre.

50 fps und darüber:

  • Anwendung: Videospiele, Sportübertragungen und einige spezialisierte Filmproduktionen, Slow Motion
  • Charakteristika: Mit mehr als 50 fps erhalten die Zuschauer ein extrem flüssiges Bewegungsbild. In Games führt dies zu einer verbesserten Spielerfahrung, da schnelle Reaktionen und Bewegungen realistischer dargestellt werden. Filme oder Serien in dieser hohen Bildrate können jedoch für manche Zuschauer:innen "zu realistisch" wirken, da sie den traditionellen "filmischen" Look vermissen lassen.

Anforderungen an die Kameratechnik

Nicht jede Kamera ist in der Lage, in verschiedenen Frame Rates aufzunehmen. Die spezifischen Fähigkeiten einer Kamera hängen stark vom Modell und Hersteller ab. Während ältere Modelle oder einfache Kompaktkameras oft auf eine feste Frame Rate beschränkt sind, bieten professionelle und neuere Kameras in der Regel eine größere Flexibilität.

Ein leistungsstarker Sensor und Bild-Prozessor sind entscheidend für die Aufnahme in hohen Frame Rates. Kameras, die speziell für High-End-Videoproduktionen oder wissenschaftliche Zwecke entwickelt wurden, verfügen über die nötige Technik, um in sehr hohen Frame Rates aufzunehmen. Im Gegensatz dazu könnten einige Smartphone-Kameras oder einfache Digitalkameras in ihren Möglichkeiten eingeschränkt sein.

Weitere wichtige Faktoren sind die Speicherkapazität und die Datenrate der Kamera. Da höhere Frame Rates zwangsläufig mehr Daten pro Sekunde erzeugen, muss die Kamera sowohl über ausreichend Speicherplatz als auch über eine schnelle Datenübertragungsrate verfügen, um die höhere Menge an Daten ohne Qualitätseinbußen zu bewältigen.

Adaption und Konvertierung für unterschiedliche Medien

Manchmal ist es erforderlich, Videos oder Filme, die mit einer bestimmten Frame Rate aufgenommen wurden, für ein anderes Medium zu adaptieren. Hier kommen Techniken wie die Frame Interpolation ins Spiel, bei der künstliche Frames zwischen den ursprünglichen eingefügt werden, um eine höhere Bildrate zu simulieren. Eine weitere gängige Technik ist die Slow Motion, bei der Aufnahmen mit einer hohen Frame Rate gezielt mit weniger Bildern pro Sekunde abgespielt werden, um beeindruckende Zeitlupeneffekte zu erzielen.