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Was macht EIN:e DOP?

Der Kameramann, die Kamerafrau oder Kameraperson, auch als Director of Photography (DOP) bekannt, ist für die visuelle Umsetzung eines Films oder Videos verantwortlich. Siespielen eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung, wie das Endprodukt aussehen und sich anfühlen wird.

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Aufgaben der DoP

Aufgaben in der Preproduktion

In dieser Phase der Filmproduktion legen DoPs den Grundstein für die visuelle Umsetzung des gesamten Projekts. Hier sind die spezifischen Aufgaben und Verantwortlichkeiten, die oftmals in der Preproduktion anfallen:

  • Konsultation mit Regisseur:in: DoP und Regisseur:in treffen sich, um die Geschichte, die Charaktere und die Hauptthemen des Films zu besprechen. Sie analysieren das Drehbuch, um zu verstehen, welche visuellen Techniken am besten dazu beitragen, die Erzählung zu unterstützen.
  • Auswertung des Storyboards: Ein Storyboard ist im Grunde eine grafische Darstellung des Films, Szene für Szene. Durch die Überprüfung des Storyboards können DoPs die besten Kamerawinkel, Bewegungen und Lichtsetzungen planen.
  • Erstellung einer Shotlist: Basierend auf den Diskussionen mit Regisseur:innen und der Analyse des Storyboards erstellen DoPs eine Shotlist. Dies ist eine detaillierte Liste aller geplanten Aufnahmen, inklusive der Art der Aufnahme (z.B. Nahaufnahme, Totale), Kamerabewegung, benötigtem Equipment und besonderen Anmerkungen.
  • Location Scouting: Oftmals sind DoPs im Rahmen der technischen Recce an der Auswahl der Drehorte beteiligt. Durch den Besuch und die Beurteilung verschiedener Drehorte können sie einschätzen, welche technischen Herausforderungen und Möglichkeiten diese Orte bieten.

Wahl der Ausrüstung

Die Auswahl der richtigen Ausrüstung ist für DoPs von entscheidender Bedeutung, da sie den visuellen Stil und die technische Qualität des Films maßgeblich beeinflusst. Doch dieser Prozess birgt auch eine Vielzahl von Herausforderungen:

  • Kompatibilität der Ausrüstung: Nicht alle Kameras, Objektive und Zubehörteile sind miteinander kompatibel. Der Kameramann muss sicherstellen, dass die gesamte Ausrüstung harmonisch zusammenarbeitet und keine technischen Konflikte entstehen.
  • Begrenztes Budget: Besonders in kleineren Produktionen ist das Budget oft begrenzt. Das kann DoPs zwingen, Kompromisse bei der Ausrüstung einzugehen und trotzdem das Beste daraus zu machen.
  • Technische Anforderungen: Jede Szene kann unterschiedliche technische Anforderungen haben, sei es durch Lichtverhältnisse, Bewegungsabläufe oder spezielle Effekte. DoPs müssen in der Lage sein, die Ausrüstung so zu wählen, dass sie allen Szenenanforderungen gerecht wird.

Beleuchtung

Die Beleuchtung ist ein Schlüsselelement für die Bildgestaltung. In großen Filmproduktionen gibt es oft spezialisierte Beleuchter:innen (auch "Gaffer" genannt), die sich um die Lichtsetzung kümmern. Bei kleineren Produktionen oder wenn das Budget begrenzt ist, kann diese Aufgabe dem Kameramann zufallen. In beiden Fällen arbeiten DoPs eng mit dem Beleuchtungsteam zusammen, um die gewünschte Stimmung und Atmosphäre zu erzeugen.

Die Kamera: Winkel, Bewegung & Co

Die Entscheidungen eine:r DoP in Bezug auf Kamerawinkel und -bewegungen sind entscheidend für die emotionale Wirkung einer Szene. Doch mit diesen Entscheidungen gehen auch diverse Herausforderungen einher:

  • Umsetzung der Vision: Die DoP muss die kreative Vision von Regisseur:innen oder Drehbuchautor:innen interpretieren und sie in konkrete Kameraeinstellungen und -bewegungen übersetzen. Dies erfordert nicht nur technisches Know-how, sondern auch ein tiefes Verständnis für Storytelling.
  • Physische Einschränkungen: Nicht jeder gewünschte Kamerawinkel oder jede Bewegung ist einfach umzusetzen. Orte mit begrenztem Raum, schwierigem Gelände oder speziellen Lichtverhältnissen können die Kamerabewegung erheblich beeinflussen.
  • Koordination mit anderen Abteilungen: Die Kameraarbeit muss oft mit anderen Abteilungen, wie dem Art Department, den Schauspieler:innen oder dem Stuntteam, koordiniert werden. Ein komplizierter Kameraweg kann beispielsweise Proben und eine enge Zusammenarbeit mit den Schauspieler:innen erfordern.
  • Technische Herausforderungen: Bestimmte Kamerabewegungen, wie z.B. schnelle Schwenks oder komplizierte Kranfahrten, können technisch anspruchsvoll sein und erfordern spezielles Equipment oder zusätzliche Crewmitglieder.
  • Konsistenz: Bei Filmen, die über mehrere Tage oder sogar Wochen gedreht werden, ist es eine Herausforderung, die Konsistenz in Bezug auf Beleuchtung, Kamerabewegung und Winkel zu gewährleisten, besonders wenn Szenen nicht in chronologischer Reihenfolge gedreht werden.

Aufgaben in der Postproduktion

Nach Abschluss der Dreharbeiten beginnt der Prozess der Postproduktion, in dem der fertige Film zusammengestellt wird. In dieser Phase spielt der Kameramann weiterhin eine entscheidende Rolle. Ein wesentlicher Bestandteil seiner Arbeit hier ist die enge Zusammenarbeit mit den Colorist:innen bei der Farbkorrektur. Diese Phase ermöglicht es, die Farben und Töne des Films zu verfeinern, sodass sie genau die Atmosphäre und Emotionen widerspiegeln, die der DoP und der Regisseur beabsichtigt haben. Dies kann von kleinen Anpassungen, wie der Helligkeit oder dem Kontrast, bis hin zu umfangreichen Farbveränderungen reichen, um einen bestimmten Look oder Stil für den Film zu erzeugen.

Zusätzlich zur Farbkorrektur sind DoPs oft an der Überprüfung und Genehmigung von visuellen Effekten beteiligt, insbesondere wenn sie einen direkten Einfluss auf die Beleuchtung oder die Kameraarbeit haben. Es ist von zentraler Bedeutung, dass diese Effekte nahtlos in die real gedrehten Szenen integriert werden und dass das Gesamtbild konsistent bleibt.

Das Kamerateam: Wer gehört dazu?

Zum Kamerateam, auch EB-Team genannt, gehören neben DoP auch Kameraassistent:innen, die für die Wartung und Vorbereitung der Kameraausrüstung zuständig sind, Gaffer oder Beleuchter:innen, die für die Lichtsetzung verantwortlich sind, und oft auch Steadicam-Operator oder ein Kamerabedienungsteam für spezielle Kamerafahrten. Eine generelle Aussage über Teamzusammensetzungen kann nicht getroffen werden, da es immer abhängig vom Projekt ist. Eine große Hollywoodproduktion hat natürlich ein größeres Kamerateam als eine Kurzfilmproduktion, in der womöglich ein:e Videographer:in zum Einsatz kommt.

Ausbildung zum DoP

Der Weg zur professionellen DoP ist oft lang und von vielen Lernphasen geprägt. Viele angehende DoPs betreten die Filmwelt zunächst in untergeordneten Rollen, beispielsweise als Kameraassistenten. In dieser Position haben sie die Möglichkeit, den Beruf aus nächster Nähe kennenzulernen, wertvolle Kontakte in der Branche zu knüpfen und sich mit den technischen Aspekten der Kameraarbeit vertraut zu machen.

Während formale Bildungswege wie Filmhochschulen oder spezialisierte Kamerakurse eine solide Grundlage in Theorie und Technik bieten können, ist es die praktische Erfahrung am Set, die oft als das wertvollste Lernmittel angesehen wird. In der dynamischen und oft hektischen Umgebung eines Filmsets lernt man, wie man unter Druck arbeitet, wie man mit anderen Abteilungen interagiert und wie man kreative Lösungen für unerwartete Probleme findet.

Neben der technischen Ausbildung ist es auch wichtig, ein tiefes Verständnis für visuelles Storytelling zu entwickeln. Dies kann durch das Studium von Filmen, die Teilnahme an Workshops oder die Zusammenarbeit mit erfahrenen DoPs und Regisseur:innen erlangt werden. Ein gutes Auge, ein Verständnis für Licht und Schatten sowie die Fähigkeit, eine Geschichte durch die Linse zu erzählen, sind wesentliche Eigenschaften, die DoPs mitbringen müssen.

Gehalt von DoPs

DoP ist ein Beruf mit einem stark schwankenden Gehalt, das stark abhängig von dem persönlichen Portfolio, der Erfahrung und dem anstehenden Projekt ist. Kununu hat einige interessante Studie zu Gehältern aus der Branche veröffentlicht, die einen guten Überblick über die Spannweite der Gehälter gibt.