Der Rohschnitt, oft auch als "Rough Cut" bezeichnet, stellt den ersten großen Schritt im Schnittprozess eines Films oder Videos dar. In dieser Phase werden alle aufgenommenen Szenen gesichtet und in eine vorläufige Reihenfolge gebracht, die der geplanten Erzählstruktur des Films entspricht und die Grundlage für den Feinschnitt bildet.
Während der Rohschnitt sich auf die grobe Struktur und die Erstellung einer ersten, zusammenhängenden Version des Films konzentriert, fokussiert sich der Feinschnitt auf die detaillierte Ausarbeitung und Verfeinerung des Materials. Beim Rohschnitt werden überflüssige Szenen aussortiert, wichtige Sequenzen hervorgehoben und die grobe Abfolge des Erzählflusses festgelegt. Der Feinschnitt hingegen geht ins Detail, verfeinert Übergänge und optimiert Bild und Ton für das finale Publikumserlebnis.
Die Cutter (Filmschnittmeister:innen) ist für den Rohschnitt zuständig. In dieser Phase arbeiten sie eng mit den Regisseur:innen zusammen, um die Vision und den gewünschten Erzählfluss des Films zu verstehen und diesen im Rohschnitt widerzuspiegeln.
Beim Rohschnitt steht die Zusammenarbeit mit Regisseur:in im Vordergrund. Es können jedoch auch bereits erste Diskussionen mit Sounddesigner:innen oder anderen Spezialist:innen stattfinden, um die artistische Richtung für den Feinschnitt festzulegen.
Die Dauer des Rohschnitts kann stark variieren und hängt von mehreren Faktoren ab.
Als grobe Orientierung: Für einen durchschnittlichen Spielfilm kann der Rohschnitt zwischen einigen Wochen bis zu mehreren Monaten in Anspruch nehmen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dieser Prozess für jeden Film einzigartig ist und es keine feste Regel dafür gibt, wie lange er dauert.
Nach dem Rohschnitt folgt der bereits erwähnte Feinschnitt. In dieser Phase wird das im Rohschnitt erstellte Grundgerüst verfeinert und optimiert, um den Film in seiner besten Form zusammenzufügen, bevor er in die nächste Phase der Postproduktion läuft.