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Was ist eine Shotlist?

Eine Shotlist ist eine detaillierte Liste aller geplanten Aufnahmen für einen Film- oder Videodreh. Sie enthält spezifische Informationen zu Kamerawinkeln, Bewegungen, Schauspieler:innenpositionen und weiteren essentiellen Aspekten jeder Aufnahme.

Wann wird die Shotlist erstellt?

Die Shotlist wird in der Pre-Production-Phase eines Films oder Projekts erstellt. Nachdem das Drehbuch fertiggestellt und die Szenerie und Abläufe klar sind, wird die Shotlist erarbeitet, um den Dreh organisiert und effizient zu gestalten.

Wer erstellt die Shotlist?

Obwohl die Shotlist das Ergebnis einer gemeinschaftlichen Planung sein kann, liegt die Hauptverantwortung für ihre Erstellung und Umsetzung oft bei Regisseur:in in Zusammenarbeit mit dem Director of Photography (DoP).  Sie sind es, die entscheiden, wie eine Szene visuell umgesetzt werden soll, und die Shotlist spiegelt ihre Vision und Planung wider.

Aufbau einer Shotlist

Eine Shotlist ist mehr als eine simple Auflistung; sie ist ein ausführliches Organisationswerkzeug, das sicherstellt, dass jeder Aspekt der Produktion berücksichtigt wird. Hier sind die typischen Inhalte und ihre detaillierte Beschreibung:

  • Szene- und Shot-Nummer: Jede Szene und jeder Shot erhalten eine eindeutige Nummer oder Kennzeichnung. Dies erleichtert die Organisation, insbesondere bei komplexen Drehs mit vielen Aufnahmen.
  • Beschreibung: Hier wird eine kurze, prägnante Beschreibung des Shots gegeben. Dies könnte eine Handlung, ein Dialog oder eine bestimmte Aktion sein, die in diesem Shot stattfindet.
  • Kamerawinkel und -bewegung: Dieser Punkt gibt an, aus welchem Winkel die Szene gefilmt wird und wie sich die Kamera während der Aufnahme bewegen soll. Beispiele sind Nahaufnahmen (CU für "Close Up"), Weitwinkel (WS für "Wide Shot") oder spezielle Kamerabewegungen wie ein Dolly-Zoom.
  • Ausrüstung: Abhängig von der geplanten Kameraarbeit kann hier festgelegt werden, welche spezielle Kamera, welches Objektiv oder welches Zubehör (z. B. Steadicam, Drone, Gimbal) benötigt wird.
  • Schauspieler:innen oder Elemente im Bild: Es wird präzise festgelegt, welche Schauspieler:innen oder Objekte in der Szene sichtbar sein sollen. Dies ist besonders wichtig, um sicherzustellen, dass alle benötigten Personen oder Requisiten zum Zeitpunkt des Drehs bereit sind.
  • Ort: Der genaue Drehort wird festgelegt. Dies kann eine spezifische Adresse, ein Raum in einem Gebäude oder eine allgemeine Beschreibung wie "Wald" oder "Strand" sein.
  • Beleuchtung: Hier können spezifische Anweisungen für die Beleuchtung gegeben werden, z. B. "Gegenlicht" oder "weiches Licht von rechts".
  • Ton: Anweisungen für den Tonmeister und seine Abteilung können hier vermerkt werden, z. B. ob ein besonderes Mikrofon benötigt wird oder ob es sich um eine Szene mit stummen Aufnahmen handelt.
  • Weitere Anmerkungen: Dieser Bereich ist für zusätzliche Notizen, spezielle Instruktionen oder andere relevante Informationen reserviert. Dies könnte auch beinhalten, zu welcher Tageszeit gedreht wird (z. B. "Morgendämmerung") oder ob besondere Effekte benötigt werden.

Nutzung der Shotlist am Drehtag

Am Drehtag dient die Shotlist als zentrales Organisations- und Kommunikationsmittel für das gesamte Filmteam. Sie hilft dabei, den Drehzeitplan einzuhalten, vermeidet unnötige Wartezeiten oder Doppelarbeiten und stellt sicher, dass keine geplanten Shots vergessen werden. Während des Drehs kann die Shotlist auch angepasst werden, um sich an unvorhergesehene Herausforderungen oder kreative Entscheidungen anzupassen. Auch wird die Reihenfolge in der Shotlist nicht zwingend eingehalten, da etwa der aufeinanderfolgende Dreh aller Szenen an einem Drehort mehr Sinn macht als die Einhaltung der chronologischen Reihenfolge.

Bezug zum Storyboard

Während die Shotlist den technischen und organisatorischen Aspekt der geplanten Aufnahmen abdeckt, gibt das Storyboard die erzählerische Abfolge in visueller Form wieder. Oft werden Shotlist und Storyboard parallel oder in enger Zusammenarbeit erstellt, um sicherzustellen, dass die technischen Planungen der Shots mit der erzählerischen Vision übereinstimmen. Dabei kann das Storyboard als visuelle Referenz für die Shotlist dienen und umgekehrt.