Ein Video Codec, kurz für Codierer-Decodierer, ist ein Werkzeug, das entweder als Software oder Hardware realisiert ist. Seine Hauptfunktion besteht darin, Video-Daten zu komprimieren, wenn sie gespeichert oder übertragen werden, und sie anschließend beim Abspielen zu dekomprimieren.
Der Hauptzweck eines Video Codecs ist die Reduzierung der Dateigröße. Durch die Komprimierung von Videoinhalten wird Speicherplatz gespart und die Geschwindigkeit von Übertragungen, beispielsweise beim Streaming oder Herunterladen, wird verbessert. Gleichzeitig soll der Codec die höchstmögliche Videoqualität sicherstellen oder zumindest Qualitätsverluste minimieren.
Video Codecs kommen in verschiedenen Phasen der Filmproduktion zum Einsatz und ihre Verwendung hängt oft von den spezifischen Anforderungen des jeweiligen Projekts ab. Hier sind die Schlüsselmomente, in denen Video Codecs typischerweise eine Rolle spielen:
Es gibt zwei Hauptarten der Videokomprimierung: verlustfreie und verlustbehaftete Komprimierung. Bei der verlustfreien Komprimierung bleibt die Qualität des Originalvideos unverändert und alle Daten können vollständig wiederhergestellt werden. Die verlustbehaftete Komprimierung hingegen reduziert die Dateigröße stärker, indem bestimmte Daten weggelassen werden, was allerdings zu einem Qualitätsverlust führt. Der Grad dieses Verlustes hängt von der Anwendung und den Einstellungen des Codecs ab.
Die Bitrate gibt an, wie viele Daten pro Sekunde im Video verwendet werden. Eine höhere Bitrate führt in der Regel zu einer höheren Videoqualität, erzeugt jedoch auch größere Dateien. Es ist ein entscheidender Faktor bei der Bestimmung der Videoqualität, insbesondere in Bezug auf die Detailtreue und die Klarheit des Videos.
Einige Codecs erfordern Lizenzgebühren für ihre Verwendung, während andere open-source oder lizenzfrei sind.
Zu den populären Open-Source-Video-Codecs gehört der VP9, der von Google entwickelt wurde und beispielsweise auf YouTube weit verbreitet ist. Ein weiterer beliebter Codec ist der AV1, der von der Alliance for Open Media entwickelt wurde. Er zeichnet sich durch eine effiziente Komprimierung aus und erfordert keine Lizenzgebühren.
Der H.264 (auch bekannt als AVC) ist ein weit verbreiteter lizenzierter Codec, der häufig für Streaming und Video-on-Demand verwendet wird. Sein Nachfolger, der H.265 oder HEVC, bietet eine noch bessere Komprimierung bei vergleichbarer Qualität.
Ein häufiges Missverständnis in der Videoproduktion betrifft den Unterschied zwischen einem Container und einem Codec. Ein Container, wie .mp4, .avi, .mov, .mkv, .mxf oder DCP, bestimmt, wie unterschiedliche Datenströme - etwa Video, Audio und Untertitel - gemeinsam verpackt und transportiert werden. Der Codec hingegen legt fest, wie das Video (oder Audio) innerhalb dieses Containers kodiert und dekodiert wird.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Geräte oder Softwareanwendungen jeden Codec unterstützen. Daher ist es entscheidend, den richtigen Codec basierend auf dem beabsichtigten Publikum oder der Zielplattform auszuwählen. Einige Codecs eignen sich besser für bestimmte Anwendungen oder Geräte, und manche sind universeller einsetzbar. Bevor ein bestimmter Codec gewählt wird, sollten Produzent:innen sich daher über die Anforderungen und Beschränkungen ihres Zielpublikums informieren.