Marken werden meist gesehen – aber die richtig starken erkennt man am Sound. Vom ikonischen Intel Bong über das Netflix „Ta-Dum“ bis zur Telekom-Melodie: Audio Branding ist mittlerweile ein essenzieller Bestandteil moderner Markenführung. Trotzdem nutzen laut Ipsos-Studie nur rund 10 % der TV-Spots explizit klangliche Markenelemente. Gleichzeitig können diese die Marken-Erinnerung um über 800 % steigern.
Grund genug, genauer hinzuhören: Gemeinsam mit Matthias Pasedag von Eleven Audio werfen wir einen Blick hinter die Kulissen des Sound Brandings – von Netflix bis zur Tagesschau 24.
Audio Branding wirkt – weil es das Gehirn direkt erreicht. Während Bilder oft analysiert werden, gehen Klänge über das limbische System direkt ins emotionale Gedächtnis. Studien zeigen: Sound-Elemente aktivieren beide Gehirnhälften gleichzeitig – die linke für Sprachverarbeitung, die rechte für Melodie und Gefühl.
Dazu kommt: Im Zusammenspiel mit visuellen Markenbestandteilen entfaltet Musik ihre stärkste Wirkung. Wiedererkennbarkeit, Vertrauen, emotionale Bindung – all das lässt sich über clever eingesetzte Klänge massiv verstärken.
Viele denken beim Thema Audio Branding ausschließlich an Jingles. Doch der Begriff umfasst eine ganze akustische Markenarchitektur, die sich strategisch strukturieren lässt:
Kaum ein Sound ist heute so prägnant wie das Netflix „Ta-Dum“. Was viele nicht wissen: Dieser Klang basiert auf einer Szene der Serie House of Cards, in der die Hauptfigur mit Autorität auf einen Tisch klopft. Die Mischung aus Rhythmus und Raum (inkl. Swell-Pads und Hall) erzeugt Spannung, sofortige Erkennbarkeit – und Markenkraft. Das ursprünglich als Alternative erwogene Meckern einer Ziege (kein Scherz) unterstreicht, wie viel Tests und strategisches Feintuning dahinterstecken.